Wer so lange im Geschäft ist wie Ernst-Friedrich Krieger, der kann auf eine lange Werksliste zurückschauen. Der Darmstädter Architekt hat sich mit städtebaulichen Entwürfen einen Namen gemacht, Gebäude im Bereich Hochbau und Wohnen entworfen, aber auch öffentliche Gebäude geplant – das alles in wie außerhalb von Darmstadt, wo der gebürtige Berliner seit seinem Studium lebt.

Seit er noch zu Studienzeiten und in den wilden 60ern mit der „AG 6“ („Die Gardisten“), einer Gruppe aus Architekturstudenten, an Wettbewerben teilnahm, hat er zudem ein Faible für architektonische Wettbewerbe. An fast 200 hat Krieger teilgenommen, allein 42 Mal machte er den 1. Platz.

In Darmstadt hinterließ Ernst-Friedrich Krieger Spuren in Kranichstein, wo er für das städtebauliche Konzept des Baugebietes K6 nach einem gewonnenen städtebaulichen Wettbewerb, verantwortlich zeichnete. Die Pläne für das Baugebiet Erbacher Straße/Judenteich (O17) stammen ebenfalls von ihm. Für die bauverein AG setzte der rührige Architekt zwei, beide mit dem Bauherrenpreis prämierte Projekte im Bereich Studentenwohnen um: das Wohnheim im Akaziengarten (2005) sowie das Studentenwohnheim am Steubenplatz (2011).

Bei beiden legte der Planer großen Wert auf eine möglichst variable innere Gebäudestruktur. Wo heute studentische Wohngemeinschaften leben, könnten in einigen Jahren ohne größere Umbauarbeiten auch Familien wohnen. Für Krieger hat das viel mit Nachhaltigkeit zu tun.
Ebenso wichtig wie die langfristige Nutzung eines Gebäudes, ist dem Architekten folgende Frage, „Wie kann ich Stadt an dieser speziellen Stelle und im städtebaulichen Kontext entwickeln?“. Ein gutes Beispiel ist die von ihm betriebene Entwicklung des Bessunger Jagdhofgeländes - heute mit dem Jazzinstitut im Kavaliershaus ein zauberhafter Ort.

Ansonsten vertritt Krieger die Meinung, dass Architekten und Bürger mehr bürgerschaftliches Engagement bei der Auseinandersetzung mit den Problemen ihrer Stadt zeigen sollten. Er selber geht mit gutem Beispiel voran - und engagiert sich u.a. als Förderer und Mitglied des Stiftungsrates im Hofgut-Oberfeld-Projekt oder als langjähriges Vorstandsmitglied im BDA. Krieger hat seine Finger beim Darmstädter Architektursommer im Spiel und kann zudem auf eine respektable Reihe von Auszeichnungen zurückblicken, darunter:

„Vorbildliche Bauten in Hessen“
Olbrich-Plakette
„Hugo-Häring-Preis"
„Europa Nostra Preis“
oder „Haus des Jahres 1993“.










Text: Maren Cornils, "Zeiträume [3]" | 2014